Rezension - Courage zeigen von Sebastian Krumbiegel

Das Thema Courage ist für Sebastian Krumbiegel nicht erst seit dem traumatischen Überfall auf ihn durch Rechtsradikale enorm wichtig. Schon als Jugendlicher im rigiden DDR-System und während seiner Ausbildung im Thomanerchor fiel er durch sein rebellisches Naturell auf. Da kamen die Umbrüche, die zum Ende der DDR führten, gerade recht.
Jetzt zieht Sebastian Krumbiegel eine Zwischenbilanz seines Lebens und verknüpft seine Biographie mit zeitgeschichtlichen Ereignissen. Denn beides gehört untrennbar zusammen. So lernen wir ihn aus mehreren Perspektiven kennen: als Popstar und Musiker, als Zweifler und sozial Engagierten.
Und Krumbiegel offenbart seine zentralen Fragen: Wann habe ich mich für etwas stark gemacht? Wann fehlten mir Mut und Haltung? Und was habe ich daraus gelernt?


Link zum Buch 19,99€
224 Seiten
Gütersloher Verlagshaus


Courage halten – Sebastian Krumbiegel

Das Buch ist im allgemeinen schwer zu bewerten, da es keine erfundene Geschichte sondern ein echtes Leben ist und ich das Leben von Sebastian Krumbiegel zwar bewerten könnte, allerdings nur nach meinen Moralvorstellungen. Und dies will, kann und darf ich nicht tun, da jeder sein Leben nach gutem Ermessen führen kann und darf, wie er es möchte. Demnach will ich nur von ihm und seinen Geschichten erzählen und einzelne lustige und euch zum Nachdenken anregende Inhalte näher bringen.

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich dadurch, dass ich das Gesicht des Autors seit meiner Kindheit kenne. Er ist mit der Band „Die Prinzen“ und früher "Herzbuben" bekannt. Meine Familie und ich sind seit langem sehr begeistert von deren Musik und ich musste sehr oft über die Liedtexte schmunzeln und die Songs haben mich oft auch zum lachen gebracht und mir den Tag verschönert. Ich denke es ging und geht auch immer noch vielen so.
Außerdem komme ich, wie einige von euch schon wissen, ebenfalls aus Leipzig, genauso wie Sebastian Krumbiegel auch und musste aus all diesen Gründen das Buch unbedingt lesen. Und ich freue mich sehr darüber, dies auch getan zu haben.

Für alle, die gern wissen möchten, worum es geht, werde ich hier mal anfangen, bevor ich noch weiter drum herum rede, was allerdings auch wichtig ist.

Anfangs dachte ich, es wird sicher so eine Art Sachbuch, wie man es richtig angeht, seine Haltung zu bewahren. Dies ist nicht so.

Mehrfach betont Krumbiegel, dass er andere Meinungen nicht ändern, sondern nur seine Sicht der Dinge erklären will und das auf wunderbare Art und Weise. Er plaudert aus dem Nähkästchen. Er erzählt, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist, mit lustigen und auch schrecklichen Geschichten aus seinem Leben.

ZB wie es ihm in der DDR erging, wie er sich fühlte und was er dachte.
Außerdem geht es um die Gewaltbereitschaft anderer Menschen. Auch ihm gegenüber.
Und auch um seine Zeit im Thomanerchor, den ich auch sehr gern mal zu Weihnachten erleben möchte, da ich das Weihnachtsoratorium sehr gern höre. Leider ist es bisher aus diversen Gründen noch nie dazu gekommen. Aber ich werde hoffentlich noch einmal in meinem Leben die Möglichkeit dazu bekommen. Genauso wie ich gern ein Konzert der Prinzen erleben möchte. Allerdings waren die Konzertkarten nur kurz verfügbar, denn sie sind komplett ausverkauft, obwohl in Leipzig zwei Termine angesetzt wurden.
Außerdem erzählt er viel von der Band Die Prinzen. Wie sie zusammen gefunden haben, was sie gemeinsam erlebt haben, dass sich durch einzelne Entscheidungen und anderes viel verändert hat.

Aber zurück zum Buch.
Die Geschichten, die in den einzelnen Kapiteln erzählt werden, sind allerdings durcheinander gewürfelt. Es geht nicht strikt von Anfang nach Ende, sondern eher nach dem Zufallsprinzip, oder auch nach Wichtigkeit für Krumbiegel selbst. Es liest sich sehr gut. Fast wie ein Tagebuch.
Ich konnte mich sehr gut einfühlen. Vor allem in die Geschichte, als er von einem Gewaltakt erzählt und dass danach Angst sein Leben beherrscht hat und was er dagegen getan hat.

Das Leben selbst ist doch immer noch eine der besseren Geschichten. Sie sind echt und das bringt er gut rüber.
Fantasie haben viele. Und diese ist auch spannend und schön. Aber das Leben ist doch viel lehrreich und "lebendiger" und auch echter. Und all das bekommt man in diesem Buch. Das Gefühl einen Menschen besser kennen zu lernen.

Ein tolles Buch.
Und durch den Schreibstil, die Art, wie er alles an die Leser übermittelt und die Geschichten selbst mit den echten nachvollziehbaren Gefühlen gebe ich doch 5 Sterne.


Ein besonderer Dank geht an den Autor selbst und an den Verlag, dass ich dieses gute und bereichernde Buch lesen durfte.

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